Eugene Meyer

amerikanischer Finanzmann und Zeitungsverleger; Präsident und geschäftsführender Direktor der Bundesregierungsbank "War Finance Corporation" 1918-1929; Sonderberater der Präsidenten Wilson, Harding und Coolidge; langj. Verleger der "Washington Post" (zeitw. auch Chefredakteur)

* 31. Oktober 1875 Los Angeles/CA

† 17. Juni 1959 Washington/DC

Wirken

Eugene Meyer wurde am 31. Okt. 1875 als Sohn eines jüdischen Einwanderers aus dem Elsass und einer deutsch-englisch-jüdischen Mutter in Los Angeles geboren. Er arbeitete zunächst wie sein Vater in den amerikanischen Niederlassungen der Bank Lazard Frères und bildete sich dann an der Yale-Universität und an der Universität von California aus. Danach war er ab 1901 Leiter des von ihm mitbegründeten Bankhauses Eugene Meyer jr. u. Co., das bei seinem Ausscheiden im Jahre 1917 zu großen Ruf und Ansehen gelangt war. Er hatte sich vor allem auf Kupfer, Stahl, Chemie- und Eisenbahnwerte spezialisiert.

Im Jahre 1917 wurde M. von Bernard Baruch eine Abteilung des Büros für Kriegsindustrie unterstellt und in der Folgezeit erweiterte sich dort der Tätigkeitsbereich M.'s innerhalb des Regierungsapparats rasch und entscheidend. Er war in den Jahren 1918 bis 1929 Präsident und geschäftsführender Direktor der auf seine Initiative hin entstandenen "War Finance Corporation", der ersten Bundesregierungsbank, die den kriegswirtschaftlich wichtigen Industrien Anleihen gewährte. Nach ...